Speicheldiagnostik

Bakteriologische Speichelanalyse als Kariesprophylaxe (KariesScreenTest)

Noch bevor die Zähne von der Karies befallen werden, kann man durch die Speicheldiagnostik bei fast jedem Menschen sein eigenes, verschiedentlich ausgeprägtes Kariesrisiko individuell feststellen.

So wie bei der Blutanalyse, wenn der Arzt unter anderem auch den Zucker- bzw. Fettgehalt im Blut bestimmt und ausgehend davon bestimmte Behandlungs­verfahren wählt, haben Forscher von heute ein Diagnoseverfahren auch für die Zahnheilkunde entwickelt. Sie wird als Speichelanalyse bezeichnet.

Diese Analyse lässt das individuelle Kariesrisiko feststellen und kontrollieren. Anhand der bakteriologischen Speichelanalysen wird die Zahl der kariesauslösenden Mikroorganismen (Streptococcus mutans und Laktobakterien) je ein Milliliter Speichel berechnet.

Der gesunde Biofilm befindet sich in einer Homöostase. Diese ist aber durch auftretende Ernährungs-   und   Hygienedefizite gefährdet. Der physiologische Biofilm kann sich dadurch verändern.  Die Zufuhr von hoch- und niedermolekularen Kohlenhydraten verursacht einen Selektionsvorteil für azidogene und kariogene Bakterien, welche allmählich die nicht pathogenen Bakterien aus dem physiologischen Biofilm verdrängen, da infolge der vermehrten Säureproduktion und des damit absinkenden pH – Wertes diese nicht auf Dauer überlebensfähig sind. So entsteht langsam aus der Homöostase eine Dysbiose und ein entsprechend pathogener Biofilm.

Diese Veränderung des Biofilms bzw. des Mikrobioms  bewirkt eine Veränderung des Kariesrisikos. Klinisch ergibt sich allerdings immer eine längere Zeitspanne von der Etablierung des pathogenen Biofilms bis zum Auftreten einer sichtbaren Veränderung der Zahnhartsubstanz ( Demineralisation, Kavitation).  Gerade diese Verzögerung zwischen Ursache ( Dysbiose) und Wirkung (Demineralisation, Kavitation) kann für präventive Maßnahmen genutzt werden. Voraussetzung ist allerdings, rechtzeitig diese Veränderung in der Mundhöhle zu diagnostizieren.

Der KariesScreenTest ist in der Lage, diese Veränderung des Mundbiotops frühzeitig  durch die Bestimmung der Anzahl  säuretoleranter kariogener Keime (Streptococcus mutans; Laktobazillen) zu erkennen.  Dies schafft die Voraussetzung für individualprophylaktische Maßnahmen, bevor es zu einer Erkrankung der Zähne kommt.

PH – Wert des Speichels

Der Säuregehalt einer Flüssigkeit wird anhand des pH – Wertes berechnet. Der durchschnittliche pH-Wert des Speichels, d. h. also sein Neutralwert, wird von den Forschern mit 6,4 eingeschätzt. Dieser Wert ändert sich kontinuierlich und wird von den Ernährungsgewohnheiten sowie vom entstandenen Zahnbelag beeinflusst.

Wenn der Säuregehalt beispielsweise durch verstärkten Verzehr von Süßigkeiten unter den kritischen Punkt (pH-Wert 5,6) sinkt, ist der Speichel übersäuert. Mit der Übersäuerung wird auch die Kariesgefahr akut, weil die natürliche Pufferwirkung des Speichels zurückgegangen ist.

Es wird folgendes benötigt:
Testnährböden, Teststreifen, Speichel

Multielementanalyse (MEA) Speichel-Test

Metalle aus dem Zahnersatz können immunologische und toxische Trigger für Multisystemerkrankungen sein

Metalle aus Zahnersatz können lokal und systemisch wirken.

Je nach Zusammensetzung, Zustand, Lage und Größe geben Zahnersatzmaterialien durch Abrieb und Korrosion unterschiedliche Mengen an Metallen in den Speichel und in das umliegende Gewebe ab. In Einzelfällen kann dies eine lokale oder auch generalisierte Entzündung des Zahnfleisches verursachen. Eine dauerhaft erhöhte Metallkonzentration im Speichel steigert aber auch das Risiko für eine systemische Belastung des Organismus. So werden chronische Metallbelastungen als Triggerfaktoren für die Entwicklung von zahlreichen chronisch entzündlichen Erkrankungen diskutiert. Gut belegt ist der Zusammenhang u.a. für Erschöpfungszustände, Bluthochdruck und neurologische Störungen.

Metalle werden durch Abrieb und Korrosion aus Zahnersatz in den Speichel freigesetzt. Dies ist mittels Multielementanalyse im Speichel messbar. Mögliche Folgen sind Sensibilisierungen sowie toxische Effekte.

Multielementanalyse „Legierungsmetalle" (Speichel):
Aluminium, Antimon, Barium, Cadmium, Cer, Chrom, Gold, Kobalt, Kupfer, Mangan, Molybdän, Nickel, Quecksilber, Palladium, Platin, Silber, Titan, Vanadium, Zink, Zinn, Zirkon

Welche Aussage hat der Speicheltest?

Die Metallbestimmung im Speichel gibt Auskunft über die Freisetzung aus dem Zahnersatz.

Man unterscheidet die basale Freisetzung, die in einer einfachen Speichelprobe gemessen wird (Speichel I) von der so genannten „stimulierten" Freisetzung, die durch mehrminütiges Kaugummikauen angeregt wird (Speichel II). Der Speichelfluss beim Kauen bedingt zwar einerseits eine Verdünnung des Speichels. Dennoch ist ein Anstieg der Speichelkonzentrationen durch mechanischen Abrieb und durch die Ausschwemmung von in den Speicheldrüsen abgelagerten Metallen möglich.

Der Test weist eine erhöhte Konzentration von Quecksilber, Palladium, Gold und/oder Silber im Speichel nach intensivem Kauen nach. Der Test dient zur Vorabklärung, ob eine Metallentfernung erforderlich ist!

Methode
ICP-MS („inductively coupled plasma mass spectrometry“)

Material
3-5 ml Speichel ( Speichelprobe I). Vor Speichelentnahme sollte der Mund gründlich mit Wasser ausgespült werden und die letzte Mahlzeit und Zahnpflege mindestens zwei Stunden zurückliegen.

3-5 ml Speichelprobe II nach 5 Minuten kauen eines zuckerfreien Kaugummis. Kaugummi bitte mit in das Gefäß einbringen.

Proben im mitgelieferten Umschlag mit Anforderungsschein an das Institut senden.

Wir informieren Sie von dem Ergebnis, telefonisch oder via mail und planen einen Besprechungstermin für das weitere Vorgehen.